"Thomas Leyhe"
Selbsthilfegruppe Morbus Crohn
Thomas Leyhe ist ein Held. Und zwar kein Supermann aus dem Kino, der kurz über die Leinwand flimmert, um sich dann zu verkrümeln, sondern einer, der seit Jahren anderen weiterhilft, obwohl er selbst am meisten zu klagen hätte. "Wenn es einem selbst nicht gut geht, fällt es manchmal schon schwer, den Menschen zu helfen", sagt Leyhe. Am Telefon berät er oft stundenlang Kranke, die wie er an Morbus Crohn leiden. Einer Darmkrankheit, die den betroffenen sein Leben lang zwingt, bis zu 20 Mal am Tag aufs Klo zu gehen, die ihn mit immer neuen Schüben quält, Schmerzen bereitet und vererbbar ist. "Ich wurde in 30 Jahren 17 Mal operiert", sagt Leyhe. Aufgrund der Krankheit musste der 45-Jährige seinen Beruf aufgegeben. Doch Leyhe verfiel nicht in Selbstmitleid. Von Silvia Keidel, der damaligen Leiterin der Gruppe ist er angesprochen worden. "Am Anfang habe ich gedacht, in Selbsthilfegruppen lamentiert man nur über sich selbst". Dann merkte er, hier kann etwas bewegt werden. Zusammen mit Heidi Hanke leitet er jetzt die Selbsthilfegruppe Hohenlohe Crohn/Colitis ulcerosa (www.crohn-colitis-schwaebisch-hall.de). Jeden Monat gibt es ein Treffen. Und Neuerkrankten wird über den ersten Schock hinweggeholfen. Denn die Botschaft von Leyhe lautet: Zwar schränkt die Krankheit ein, aber man kann lernen, mit ihr Leben zu leben.